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Aktuelles
Liebe Sängerinnen und Sänger in Kinderchor und Johann-Walter-Kantorei!
Leider ist noch nicht absehbar, wann wir uns wieder zum gemeinsamen Singen treffen können. Wir müssen uns also weiter in Geduld üben und zu Hause fleißig singen, damit die Stimmbänder nicht ganz aus der Übung kommen ;)
Damit wir auf kurzem Weg schnell mit einander in Kontakt kommen können, sendet bitte Eure E-Mail-Adresse an:
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Herzliche Grüße von
Christiane Bräutigam und Christiane Schmidt
Liebe Kirchgemeinde,
im Januar habe ich meine Arbeit in der evangelischen Kirche Torgau begonnen. Inmitten der Kontaktbeschränkungen in den ersten Wochen des Jahres (auf der meist leergefegten Straße zwischen Marien- und Schlosskirche begegne ich immerhin zuverlässig einer kleinen bunten Katze aus Mosaiksteinchen) durfte ich doch bereits einige maskierte, aber sehr herzliche Gemeindemitglieder, freundliche Telefonstimmen sowie 178 herrliche, hölzerne Orgeltasten der Vier-Orgel im Schloss Hartenfels kennenlernen. Das ist ein vergleichsweise stiller, doch auch sehr schöner Beginn und so freue ich mich auf jede weitere Begegnung, vor allem aber natürlich auf das gemeinsame Singen und Musizieren.
Seit ich 15jährig einmal live Bachs Orgelstück „Pièce d´Orgue“ gehört hatte, weiß ich, welche Kraft Musik in sakralen Räumen den Hörenden schenken kann (in diesem Moment wurde mein Wunsch geboren, das Orgelspiel zu erlernen). Welche Möglichkeiten aber im gemeinsamen Singen liegen, Begegnung untereinander einzugehen oder in Beziehung zum eigenen Glauben zu treten – mit jedem gesungenen Choral oder auch größerem Musikstück –, habe ich erst später erfahren, und sie haben sich mit jedem musikalischen Tun mehr offenbart: im Studium in Leipzig, Weimar und Lyon, in den zwei Jahrzehnten meiner Tätigkeit als Kantorin der Evangelisch Reformierten Kirche zu Leipzig, beim Unterrichten der nachfolgenden Generation Kirchenmusiker an den Hochschulen in Leipzig und Halle.
An Torgau fasziniert mich die direkte Verbindung der lebendigen und herzlichen Kirchgemeinde zu den Wurzeln evangelischer Kirchenmusik, die nicht nur zu Blüten von ungeheurer Schönheit in der Musik der Renaissance- und Barockzeit bis in die Moderne führten, sondern auch den immer aktuellen Auftrag bergen, mit einem (O-Ton eines alten Reformators) „singenden Herzen“ zu leben.
So freue ich mich auf unsere gemeinsame Zeit und stelle ihr als Motto voran: „Christus steigt in unvergleichlicher Kraft in die Tiefen des singenden Herzens hinein und aus den Tiefen des singenden Herzens wieder empor.“ (Martin Luther)
Ihre Christiane Bräutigam
Johann-Walter-Kantorei
Chorprobe der Johann-Walter-Kantorei: montags, 19:30 Uhr Saal Wintergrüne 2.
Mit der Auflösung der kursächsischen Hofkapelle nach dem Tode Friedrichs des Weisen 1525 in Torgau gründete dessen ehemaliger Leiter Johann Walter, Freund und musikalischer Berater Martin Luthers, die erste Schul- und stadtbürgerliche Kantorei.
Damit wurde die Torgauer Kantorei zum Ur- und Vorbild des lutherischen Kantoreiwesens, das über Jahrhunderte Trägerin eines blühenden kirchenmusikalischen Lebens bleiben sollte. Die Zusammenführung von Schulchor und ehrenamtlichen Sängern der Stadt, den sogenannten „Adiuvanten“ zur Stadtkantorei ermöglichte weiterhin die Pflege der mehrstimmigen Vokalmusik.
Ab 1771 übernahm nach Auflösung der Kantoreigesellschaft der Schulchor allein die Aufgabe der musikalischen Ausgestaltung der Gottesdienste unter Leitung des Musiklehrers, der gleichzeitig Kantor an der Stadtkirche war. Mit der konsequenten Trennung von Staat und Kirche stellte die Kirchengemeinde Torgau 1950 einen eigenen Kantor ein. Der Schulchor sang weiterhin jeden Sonntag unter Leitung des Kantors als Johann-Walter-Knabenchor. Dieser wurde 1959 aufgelöst.
Seitdem hat die inzwischen 55 Sängerinnen und Sänger starke Johann-Walter-Kantorei Torgau die Aufgabe der Gottesdienstmusik, sowie die Aufführung von a-capella-Chorwerken, der mehrchörigen Motetten und Konzerte von Michael Praetorius und Heinrich Schütz und der oratorischen Werke des Barock bis zur Moderne übernommen. KMD Ekkehard Saretz
Instrumente der Kirchen
Cembalo >> Hörbeispiel
Das Cembalo wurde nach einem italienischen Vorbild des Giovanni Baptista Giusti aus dem Jahre 1685 von dem renommierten niederländischen Cembalobauer Jan Kalsbeek aus Zutphten erbaut.
Die zwei 8' Register eignen sich mit ihrem prächtigen Diskant und sonoren Bass, dem trockenen, aber doch flexiblen Ton ausgezeichet für Solokonzerte und gleichermaßen für das begleitende Generalbassspiel.
Das Instrument wurde von der Restaurierungswerkstatt Noll-Minor mit einer individuellen Farbfassung versehen, die die farblichen Vorbilder des späteren Standortes des Instrumentes, der Torgauer Schlosskirche, aufnimmt.
Das Cembalo erklang in zahlreichen Konzerten des umfangreichen Musikprogramms der 2. Sächsischen Landesausstellung 2004. Seine Anschaffung wurde Dank der finanziellen Unterstützung des Kulturraum Leipzig möglich.
Kleine Orgel (Schlosskirche)
Disposition der Kleinen Orgel (Positiv)
Principalis 4’
Siff Flauto 1’
Quinta 1 1/3’
Octava 2’
Flauto minor 4’
Flauto traverso 8’
Flauto major 8’
Manual:CD-c’’’
Pedal: CD-c’ (angehängt)
Schuster-Orgel (Stadtkirche) >> Hörbeispiel
Disposition d. Schuster-Orgel (1984) in der Stadtkirche St. Marien
Hauptwerk (Manual I) | Oberwerk (Manual II) | Brustwerk (Manual III) | Pedal |
Pommer 16' | Spitzprinzipal 8' | Gedackt 8' | Prinzipal 16' |
Prinzipal 8' | Rohrgedackt 8' | Rohrflöte 4' | Subbaß 16' |
Koppelflöte 8' | Oktave 4' | Sesquialter 2f. 2/3' | Großquinte 10 2/3' |
Oktave 4' | Spillflöte 4' | Prinzipal 2' | Oktova 8' |
Spitzflöte 4' | Oktave 2' | Oktave 1' | Gedacktbaß 8' |
Nasat 2 2/3' | Quinte 1 1/3' | Cymble 2f. 1 1/3' | Oktave 4' |
Gemshorn 2' | Terz 1 3/5' | Singend Regal 8' | Pommer 4' |
Mixtur 5f. 2' | Scharf 4f. 1' | Chamade 8' | Mixtur 6f. 2 2/3' |
Scharfcymbel 3f. 1/2' | Hautbois 8' | Tremulant | Posaune 16' |
Trompete 8' | Clarion 4' | Trompete 8' | |
Chamade 8' | Tremulant | Clarin 4' | |
Chamade 8' |
Schleifladen, mechanische Register- und Tastentraktur, Koppeln OW-HW, BW-HW, HW-P, OW-P
Manualumfang C - g’’’
Pedalumfang C - f’
Orgelbau: Orgelbaumeister Siegfried Schuster (†), Zittau
Intonation: KMD Manfred Ramsenthaler, Görlitz
Orgel Schlosskirche >> Hörbeispiel [Ekkehard Saretz spielt von Dietrich Buxtehude (1637-1707) das Praeludium in C, BuxWV 138]
Disposition der Orgel in der Schlosskirche Torgau
Pedal, C,D,E – d’, 25 Noten | Hauptwerk – Manual II, C,D,E - e''', 51 Noten | Rückpositiv – Manual I, C,D,E - e''', 51 Noten | Brustwerk - Manual III, C,D,E - e''', 51 Noten |
1. Gedacter Unterbaß 16' | 11. Grobgedact 16' | 21. Gedacktes 8' | 31. Singend Regal 8' |
2. Fagott 16', Wechselschleife zu 12. | 12. Fagott 16', Wechselschleife zu 2. | 22. Prinzipal 4' | 32 Holfloiten 4' |
3. Trommeten 8', Wechselschleife zu 13. | 13. Trommeten 8', Wechselschleife zu 3. | 23. Sedecima 2' | |
4. Nachthorn 4' Wechselschleife zu 14. | 14. Nachthorn 4', Wechselschleife zu 4. | 24. Zimbeln 1', 3-fach | |
5. Octavbaß 8' | Siffloit 1' Vorabzug aus 14. | 25. Krumbhörner 8' | |
6. Singend Cornett 2' | 15. Quintadeena 8' | 26. Rohrfloit 4' | |
7. Pedalkoppel II - P | 16. Onda maris 8', schwebend zu 17. | 27. Nassat 3' | |
17. Prinzipal 8' | 28. Terz 1 3/5' | ||
18. Octave 4' | |||
19. Mixtur 2', 4-fach | |||
Superoctava 2', Vorabzug aus 19. |
Koppel: I – II, als Schiebekoppel • II – P, als Ventilkoppel
Tremulant zu I und III, als schwingende Klappe im Kanal
Zimbelstern
Orgelbau: Peter Vier, 77948 Friesenheim - Oberweiher, Germany (1994)
Stimmung: mitteltönig
Die Truhenorgel >> Hörbeispiel
gebaut 2010 von Johann-Gottfried Schmidt, Rostock
4 Register
Gedackt 8'
Flöte 4'
Nasat 2/ 2/3' (Diskant)
Flöte 2'